Aktuelle Themen und Veranstaltungen
Internationaler Tag
Gegen Gewalt an Frauen
am 25. November 2020
(er findet jedes Jahr an diesem Tag statt)
Wann wenn nicht jetzt? Frauen in der Corona Krise stärken
Gleichstellungsbeauftragte der Landkreise und kreisfreien Städte in der Region Braunschweig unterstützen bundesweiten Aufruf:
Corona hat das Leben in Deutschland und weltweit grundlegend verändert. Es wird deutlich, dass Frauen wesentlich stärker von den Auswirkungen der Pandemie betroffen sind.
Alle gleichstellungspolitischen Schieflagen, auf die besonders auch die Gleichstellungs-beauftragten immer wieder hingewiesen haben, verschärfen sich jetzt.
Frauen tragen aktuell die Lasten in der Corona Krise. Sie arbeiten in den schlecht bezahlten Frauenberufen wie Krankenpflege, Altenpflege, sitzen in den Supermärkten an den Kassen und sie betreuen zuhause im Homeoffice ihre Kinder. Wir sprechen hier von den systemrelevanten Berufen, zu denen auch Mitarbeiterinnen in den Küchen, den Wäschereien, in der Verwaltung der Krankenhäuser und Pflegeeinrichtungen sowie den Rettungsdiensten gehören. Dass fast ausnehmend Mütter ihre Kinder zuhause betreuen, weil Kitas und Schulen teilweise noch immer geschlossen sind, führt auch dazu, dass Frauen sich für längere Zeit aus der Erwerbsarbeit zurückziehen. Dies verfestigt die traditionelle familiäre Arbeitsteilung mit ihren geschlechtertypischen Rollenbildern.
Die eigenen vier Wände sind für einige Frauen der gefährlichste Ort im Leben. Durch die Einschränkungen in öffentlichen Leben verschärfen sich Konflikte und Fälle von partnerschaftlicher Gewalt steigen an.
Wann, wenn nicht jetzt werden unsere frauen- und gleichstellungspolitischen Forderungen ernst genommen und umgesetzt?
20 aktive Frauenverbände und Gewerkschaften aus ganz Deutschland wenden sich mit gleichstellungspolitischen Forderungen an die Bundesregierung und Arbeitgeber.
Wir, die Gleichstellungsbeauftragten der Landkreise und kreisfreien Städte in der Region Braunschweig, schließen uns diesem bundesweiten Aufruf an.
Mit folgenden Forderungen:
- Finanzielle Aufwertung der Berufe in Pflege, Gesundheitswesen, Erziehung und Einzelhandel sowie die Verbesserung der Arbeitsbedingungen
- Die Abschaffung der Sonderregelungen für geringfügig Beschäftigte
- Steuer-, Sozial- und Familienleistungen so abzustimmen, dass sie zu einer finanziellen Verbesserung für Frauen, insbesondere Alleinerziehende führen
- Rahmenbedingungen und Arbeitszeiten schaffen, dass Väter und Mütter sich die Care-Arbeit gerecht teilen können
- Bundesweit einheitliche rechtliche Rahmenbedingungen und die Gewährleistung einer bedarfsgerechten und flächendeckenden Versorgung mit Gewaltschutzeinrichtungen (Frauenhäuser) und Beratungsstellen
- Effektiven Gewaltschutz für geflüchtete Frauen
Silke Tödter, Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises Peine sagt dazu: „Alles, was wir als Gleichstellungsbeauftragte seit Jahren fordern, erscheint unter den Bedingungen der Corona – Pandemie wie unter einem Brennglas. Es ist also ein guter Zeitpunkt für Politik und Arbeitgeber, die gleichstellungspolitischen Schieflagen ernst zu nehmen und bei der Umsetzung der Forderungen ein ebenso engagiertes, sachbezogenes, mutiges und zeitnahes Handeln wie jetzt in der Corona-Pandemie zu zeigen“.
Der Landkreis Peine hat gehandelt und z.B. die ersten Verbesserungen der Situation im Frauenhaus schon 2019 auf Initiative der Gleichstellungsbeauftragten im Rahmen der Istanbul Konvention mit der Politik auf den Weg gebracht. Im Rahmen der Corona Krise wurde schnell reagiert und befristet Finanzen zur Verfügung gestellt, die die Situation der Vollbelegung im Frauenhaus weiter entschärfen können.
Die Gleichstellungsbeauftragte begrüßt die Ausweitung der Kita-Notbetreuung im Landkreis Peine, um mehr Frauen die Möglichkeit zu geben, wieder berufstätig sein zu können.
Der komplette Aufruf ist unter www.frauenbeauftragte.org/Wann-wenn-nicht-jetzt abrufbar.

“Öffentlichtkeit soll mit dem Thema Sexismus konfrontiert werden” | Ein Artikel von Heike Heine-Laucke

Peiner Frauen – viel mehr als Kinder, Küche, Kirche | Informationsbroschüre
Prostitution schafft ein Bewusstsein, dass sexuelle Benutzung von Frauen durch Männer normal,
käuflich und gesellschaftlich gestattet sei. Gleichberechtigung wird auf diese Weise ausgeschlossen. Prostituierte erleben die sexuelle Benutzung ihres Körpers durch fremde Männer x-mal am Tag mit entwürdigenden und z.T. brutalen Praktiken.