Frauen zwischen Familie und Beruf

Dokumentation Frauen zwischen Familie und BerufFrauen zwischen Familie und Beruf im Landkreis Peine

Die Dokumentation „Frauen zwischen Familie und Beruf“ beinhaltet verschiedene empirische Untersuchungen zu der Vereinbarkeit von Familienarbeit und Erwerbstätigkeit bei Frauen im Landkreis Peine.

Angeregt wurde die Arbeitsmarktanalyse vom Frauenbündnis und dem Arbeitskreis „Frau und Beruf“ im Rahmen des Modellprojekts „ZAB“. Gemeinsam, mit großem Engagement der Frauenbeauftragten des Landkreises Peine, wurde durchgesetzt, dass eine AB-Maßnahme initiiert wurde. Daraufhin wurde eine Koordinierungsstelle zur beruflichen und betrieblichen Förderung von Frauen im Landkreis Peine eingerichtet.

Als erster Schritt wurden mit Hilfe eines Fragebogens 188 kurze Gespräche mit willkürlich ausgewählten Frauen anonym durchgeführt. Die Voruntersuchung ergab, dass 70,2 % der Frauen verheiratet sind und 89,4 % Kinder haben.

Anschließend an diese Untersuchung wurde zuerst eine Befragung in Betrieben, sowohl mit Mitarbeiterinnen als auch mit den Geschäftsleitungen oder Personalverantwortlichen, durchgeführt. Nach der Auswertung erster Ergebnisse dieser Befragung folgten in einem weiteren Schritt qualitative Interviews mit Frauen in unterschiedlichen Lebenssituationen, um genauer zu erfahren, mit welchen Schwierigkeiten Frauen, die nach der Familienphase wieder in den Beruf zurückkehren möchten, zu rechnen haben. Weiterhin wurde danach anhand einer Fragebogen-Aktion der konkrete Bedarf an zusätzlicher öffentlicher Kinderbetreuung ermittelt.

Um Daten über berufstätige Frauen, deren Vorstellungen und Möglichkeiten in hiesigen Betrieben und Einstellungen von Unternehmen im Landkreis Peine zu ermitteln, wurden zwei unterschiedliche Fragebögen entwickelt, ein Fragebogen für weibliche Beschäftigte in Unternehmen und ein weiterer für Geschäftsführer/innen oder Personalverantwortliche.

Braucht der Landkreis Peine zusätzliche Angebote an öffentlicher Kinderbetreuung?

Ergebnisse einer Fragebogenaktion:

Die Ergebnisse der beiden letzten Untersuchungen ergaben, dass ein vorrangiges Problem der Frauen bei der Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist, dass adäquate Kinderbetreuungsmöglichkeiten fehlen. Dies war der Anlass zu der vorliegenden Fragebogenaktion, bei der in Zusammenarbeit mit den Frauenbeauftragten der Gemeinden, Frauen über die kommunalen Mitteilungsblätter angesprochen wurden, ihren Bedarf an öffentlicher zusätzlicher Kinderbetreuung anzugeben. In Peine wurde eine Direktbefragung nach dem Zufallsprinzip von rund 60 Frauen mit Kleinkindern durchgeführt.

Jede einzelne Gemeinde, sowie die Stadt Peine, wurden gesondert ausgewertet.

Allgemein gefordert wurden mehr Ganztags- oder Dreiviertelplätze im Kindergarten, sowie Nachmittagsbetreuung bei Grundschulkindern.

Fazit:

Ein Mangel an flexibler Kinderbetreuung und nicht familienfreundliche Arbeitszeiten sind der Grund für Frauen im Landkreis Peine, lange Familienphasen zu wählen. Dies führt zu Dequalifizierung und Verlust des Selbstwertgefühls und erschwert bzw. verhindert langfristig den qualifizierten Berufswiedereinstieg.

Moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt können aber gerade in Zukunft ohne das weibliche Arbeitskräftepotential nicht gestaltet werden. Gerade dazu bedarf es jedoch deutlicher Nachbesserungen. Weil Frauen auf dem Arbeitsmarkt unterrepräsentiert sind, erfordert es im Interesse aller besonderer Überlegungen, wie Frauen besser in den Arbeitsmarkt integriert werden können. Eine moderne Gesellschaft kann es sich nicht erlauben, auf die Kreativität und das Potential von gut ausgebildeteten Frauen zu verzichten.